Ethische Werte von Yoga

Yoga ist ein Prozess der Bewusstseinsveränderung und der Selbsterkenntnis, d. h., es geht um die bewusste Erkenntnis des Selbst. Das Lehrgespräch zwischen Yājñavalkya und seiner Frau Maitreyi beschreibt dies sehr deutlich:

„... folglich ist es der Wesenskern, den zu schauen man trachten soll, über den zu erfahren man trachten soll, den man zum Gegenstand des Nachdenkens und der tiefen Verinnerlichung machen soll. Maitreyi, alles hier begreift man dadurch, dass man seinen Wesenskern schaut, über ihn erfährt, über ihn nachdenkt, ihn erkennt. [...] Es ist nicht möglich, äusserliche Klänge einer Trommel, wird sie geschlagen, als Trommelklang zu erkennen. Doch dadurch, dass man eine Trommel oder einen Trommler kennt, erkennt man auch ihren Klang als Trommelklang. [...] Tut man einen Salzkristall in salzhaltiges Wasser, löst er sich in dasselbe Wasser zurück auf, aus dem er ursprünglich stammt. Man kann ihn als Kristall dann nicht wieder herausholen. Von wo auch immer man kostet, es ist nur noch salziges Wasser da.“
Slaje Walter: Upanishaden. 2009.

Indem wir Yoga praktizieren, machen wir uns auf den Weg, dieses Selbst zu erkennen. Wir lernen auf dieser Reise, was in uns rein, ursprünglich und unschuldig ist. Um aber dieses Reine überhaupt erfahren zu können, brauchen wir ein Höchstmass an Konzentriertheit und Stille. Nur in der Stille ist der Ursprung erfahrbar. Um diese Stille wahrnehmen zu können, müssen wir unsere Sinne nach innen lenken und das Denken loslassen. Dann verschwindet auch das Ego, weil das Ego ein Konstrukt des Denkens ist.

Mit Yoga wollen wir die ethischen Qualitäten verinnerlichen, indem wir uns von gewissen Verhaltensweisen lösen, uns davon emanzipieren und gleichzeitig die Werte des Herzens kultivieren. Diese Qualitäten sind z. B. die Entwicklung von liebender Güte und Mitgefühl, nicht zu verwechseln mit Mitleid. Das Fördern von Mitfreude und Gleichmut. Das Streben nach Verstehen und das Erkennen, dass Glück nicht im Reichtum zu finden ist. Nach und nach erkennen wir dadurch unsere Identifizierung mit dem Ego und dass es ohne das Denken gar kein Ego mehr gibt. Achtsamkeit und Gleichmut helfen uns dabei, uns von Äusserlichkeiten abzuwenden und unsere Aufmerksamkeit auf innere Erfahrungen zu lenken.

Durch den Yoga wird uns bewusst, dass Gewalt nicht nur in Taten, sondern auch in Worten und Gedanken möglich ist, und dass Wahrhaftig sein auch bedeutet, sich nicht selbst zu belügen und sich von egoistischen Gefühlen zu lösen. Auch lehrt uns der Yoga bedingungsloses Handeln und bedingungsloses Sein, ein Handeln oder ein Sein, das an kein Ziel geknüpft ist. Dadurch kann eine heitere Gelassenheit erfahren werden, durch welche eine reine Zufriedenheit entsteht, verbunden mit einem Gefühl von Demut und Dankbarkeit.

Yoga ist eine Kraftquelle und ein Übungsweg, der uns hilft, eine Balance in unserem Leben zu finden und nach und nach den Geist zu beruhigen, damit sich unser Wesenskern in seiner ganzen Schönheit entfalten und nach aussen strahlen kann. Wir haben alle die Kraft unsere Ziele zu erreichen. Wir müssen nur die Energien, die in uns liegen, nutzen.


Die große Kraft des Universums

Ein orientalisches Märchen erzählt von den alten Göttern, die zu entscheiden versuchten, wo sie die Kraft des Weltalls verstecken sollten, so dass sie der Mensch nicht finden und zerstörerisch verwenden könne. Ein Gott sagte: „Lasst sie uns auf der Spitze des höchsten Berges verstecken!“ Aber sie entschieden, dass der Mensch schließlich den höchsten Berg ersteigen und die große Kraft finden würde. Ein anderer Gott sagte: „Lasst uns die Kraft auf dem Grunde des Meeres verstecken!“ Wiederum entschieden sie, dass der Mensch schließlich auch die Tiefe des Sees erforschen würde. Ein dritter Gott schlug vor: „Lasst uns die große Kraft des Weltalls in der Mitte der Erde verstecken!“ Aber sie mutmaßten, dass der Mensch eines Tages auch diese Region erobern würde. Schließlich sagte der weiseste Gott: „Ich weiß, was zu tun ist. Lasst uns die große Kraft des Universums im Menschen selbst verstecken. Er wird niemals daran denken, dort danach zu suchen.“
Gerwin Roswitha Maria: Das Yoga-Jahr. 2007.

Die ethische Werte von Yoga

Übersicht der Yoga-Angebote

Übersicht der Angebote

Yoga Online-Lektionen

Online-Lektionen

glueckswege.ch verwendet Cookies, die für die optimale Funktionalität und Nutzererfahrung auf der Webseite notwendig sind. Durch die Nutzung der Webseite stimmen Sie dem Einsatz von Cookies zu, wie sie in der Datenschutzerklärung von glueckswege.ch im Detail ausgeführt ist. Mehr Infos

logoBenutzerkonto